Samstag, 28. September 2013

... wieder daheim

So, sind wieder im wunderschönen Bayern gelandet. Die Wäsche wäscht, alles ist wieder so halbwegs verstaut und wir können bereits zum gemütlichen Teil übergehen. Der Urlaub war schon etwas anstrengen, wobei es natürlich nicht der Aufenthalt gemeint ist, sondern eher die ganzen Verwandtschaftsbesuche. Immer reden, immer essen und immer lieb und nett sein. Letzteres fällt mir zur Zeit am Schwersten. Seit der gesamten Sache mit dem Kinderwunsch bin ich noch dünnhäutiger wie Früher geworden. Sachen nerven mich viel schneller und es gibt Zeiten, da will ich einfach nur meine Ruhe, und wenn man mir die nicht gibt, werde ich sehr krätzig. Meinen Mann betrifft das nicht, den kann ich immer und in jeden Zustand um mich haben. Aber den Rest der Menschheit könnte ich manchmal mit gefletschten Zähne anknurren oder noch besser, mit Missachtung strafen. Sind das die fehlenden Hormone, oder die gesamte Situation? Zur Zeit der Stimulation war meine Stimmung eigentlich sehr gut. Auch wenn viele behaupten, dass sie zu dieser Zeit launisch und aggressiv waren, war ich nach meiner Meinung so ausgeglichen wie nie zuvor. Muss ich jetzt Angst bekommen? Das einzige was mir aufgefallen ist, dass ich sehr leicht zu stressen war, wenn ein paar Sachen in der Arbeit gleichzeitig zu erledigen waren, dachte ich oft ich müsste gleich hyperventilieren. Und das, obwohl mir normalerweise Stress als positives Aufputschmittel dient und ich es gerne mag wenn ein bisschen was los ist. Da es mir vor und nach dem Transfer so erging, bin ich momentan am überlegen, ob ich mich nach der Punktion bis zum Bluttest krankschreiben lasse. Was dafür spricht ist

1. kein Arbeitsstress
Irgendwie habe ich Angst wenn ich so gestresst bin, dass das die Einnistung gefährden bzw. beeinflussen kann. Ich weiß nach dem Rat der Ärzte würde dies angeblich nichts ausmachen. Zitat von einem in unserer Kinderwunschklinik: "Im Krieg wurden auch Kinder gezeugt". Ja das ist wohl so, allerdings waren dies alles Frauen Anfang zwanzig, mit gesunden Eileitern ohne Endometriose. Das kann man doch nicht mit mir Empfängniskrüppel vergleichen, oder?

2. dass es mir beim letzten mal, die Tage direkt nach dem Transfer und auch kurz vor meiner Periode echt beschissen ging. An manchen Tagen, habe ich mich nur so in die Arbeit geschleppt, immer mit dem schlechten Gewissen, dass das für meine kleines Ei doch nicht gut sein kann, wenn ich mich so quäle. Die Tage vor meiner Periode waren Hölle, vom 29. Zyklustag hatte ich Bauchkrämpfe vom anderen Stern. Da man ja noch nicht weiß, ob es geklappt hat oder nicht (hatte noch keine Blutung) traut man sich auch keine "harten" Schmerzmittel zu nehmen.

Was spricht dagegen:

zu viel Zeit zum Nachdenken.
Die zwei Wochen nach dem Transfer kamen mir wie Jahre vor. Wie würde das erst sein, wenn ich nicht arbeite sondern die ganze Zeit daheim auf dem Sofa verbringe? Würde ich dann vollständig am Rad drehen und mir sämtliche Schwangerschaftsanzeichen einbilden.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein absoluter Arbeitsmensch. Ich gehe sehr gerne arbeiten. Meine gesamte Egobestätigung hole ich mir durch meine Arbeit. Ich bin sehr erfolgsorientiert und strebsam. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass ich genau durch diese Charaktereigenschaften, nie zum Kind komme.
Nur noch 2 Chancen auf eine Familie da verschieben sich die Prioritäten gewaltig. Was ist Richtig oder Falsch? Werde ich, wenn ich mir den Stress nicht vom Leib halte, das irgendwann vorwerfen, so nach dem Motto, so konnte es ja nicht klappen.

Na ja, ich habe ja noch ein bisschen Zeit, und mit meinem Arzt muss ich das ja dann auch noch besprechen.




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