Montag, 30. September 2013

Arbeit und Alltag

Heute war unser erster Arbeitstag nach dem Urlaub. Es war natürlich wieder der Wahnsinn. Ich hatte keine 5 Min. Ruhe und bin trotz Überstunden nicht wirklich voran gekommen. Nach dem heutigen Tag würde ich mich am Liebsten unter der Bettdecke verstecken und nicht mehr vorkommen oder noch besser auswandern. Weit weit weg auf eine einsame Ranch in einen abgelegenen Ort in der USA oder Canada. Wahrscheinlich wäre mir das bereits nach 5 Min. zu langweilig und ich würde mich wieder zurück sehen. Deshalb Zähne zusammenbeißen und durch.

Nach der Arbeit waren wir noch schnell in der Apotheke und haben meine Rezepte eingelöste bzw. bestellt. Es waren mal wieder auf einen Schlag über 300 € fällig - und das ist ja erst der Anfang, weiter wie zum 6-7 Zyklustag komme ich damit nicht. Wenigstens habe ich wieder ein nettes "Pröbchen" geschenkt bekommen - ein Duschgel (anderer Duft wie letztes mal). Mittwoch hole ich alles wieder ab. Dann muss ich wieder eine Ecke im Kühlschrank frei machen. Es kommt mir schon ein bisschen seltsam vor meine "Kinderwunschmedikamente" neben dem Eisbergsalat und dem Joghurt zu lagern. Doch das Problem ist meistens, dass mir der Platz ausgeht. Für eine wie ich, die nur 1x die Woche den gesamten Lebensmittelbestand einkauft, ist jeder noch so kleine Quadratzentimeter im Kühlschrank überlebenswichtig. Und jetzt muss ich mich entscheiden, lieber die Vorratspackung Käse oder die Medikamente. Ich staune über die Frauen, die auch noch Platz für Nagellack oder Augen-Abschwell-Brillen im Kühlschrank haben. Sind die alle auf 0 Diät und ernähren sich nur von in O-Saft getauchte Wattebäuschen oder gehen die einfach öfters einkaufen? Ich weiß es nicht.


Samstag, 28. September 2013

... wieder daheim

So, sind wieder im wunderschönen Bayern gelandet. Die Wäsche wäscht, alles ist wieder so halbwegs verstaut und wir können bereits zum gemütlichen Teil übergehen. Der Urlaub war schon etwas anstrengen, wobei es natürlich nicht der Aufenthalt gemeint ist, sondern eher die ganzen Verwandtschaftsbesuche. Immer reden, immer essen und immer lieb und nett sein. Letzteres fällt mir zur Zeit am Schwersten. Seit der gesamten Sache mit dem Kinderwunsch bin ich noch dünnhäutiger wie Früher geworden. Sachen nerven mich viel schneller und es gibt Zeiten, da will ich einfach nur meine Ruhe, und wenn man mir die nicht gibt, werde ich sehr krätzig. Meinen Mann betrifft das nicht, den kann ich immer und in jeden Zustand um mich haben. Aber den Rest der Menschheit könnte ich manchmal mit gefletschten Zähne anknurren oder noch besser, mit Missachtung strafen. Sind das die fehlenden Hormone, oder die gesamte Situation? Zur Zeit der Stimulation war meine Stimmung eigentlich sehr gut. Auch wenn viele behaupten, dass sie zu dieser Zeit launisch und aggressiv waren, war ich nach meiner Meinung so ausgeglichen wie nie zuvor. Muss ich jetzt Angst bekommen? Das einzige was mir aufgefallen ist, dass ich sehr leicht zu stressen war, wenn ein paar Sachen in der Arbeit gleichzeitig zu erledigen waren, dachte ich oft ich müsste gleich hyperventilieren. Und das, obwohl mir normalerweise Stress als positives Aufputschmittel dient und ich es gerne mag wenn ein bisschen was los ist. Da es mir vor und nach dem Transfer so erging, bin ich momentan am überlegen, ob ich mich nach der Punktion bis zum Bluttest krankschreiben lasse. Was dafür spricht ist

1. kein Arbeitsstress
Irgendwie habe ich Angst wenn ich so gestresst bin, dass das die Einnistung gefährden bzw. beeinflussen kann. Ich weiß nach dem Rat der Ärzte würde dies angeblich nichts ausmachen. Zitat von einem in unserer Kinderwunschklinik: "Im Krieg wurden auch Kinder gezeugt". Ja das ist wohl so, allerdings waren dies alles Frauen Anfang zwanzig, mit gesunden Eileitern ohne Endometriose. Das kann man doch nicht mit mir Empfängniskrüppel vergleichen, oder?

2. dass es mir beim letzten mal, die Tage direkt nach dem Transfer und auch kurz vor meiner Periode echt beschissen ging. An manchen Tagen, habe ich mich nur so in die Arbeit geschleppt, immer mit dem schlechten Gewissen, dass das für meine kleines Ei doch nicht gut sein kann, wenn ich mich so quäle. Die Tage vor meiner Periode waren Hölle, vom 29. Zyklustag hatte ich Bauchkrämpfe vom anderen Stern. Da man ja noch nicht weiß, ob es geklappt hat oder nicht (hatte noch keine Blutung) traut man sich auch keine "harten" Schmerzmittel zu nehmen.

Was spricht dagegen:

zu viel Zeit zum Nachdenken.
Die zwei Wochen nach dem Transfer kamen mir wie Jahre vor. Wie würde das erst sein, wenn ich nicht arbeite sondern die ganze Zeit daheim auf dem Sofa verbringe? Würde ich dann vollständig am Rad drehen und mir sämtliche Schwangerschaftsanzeichen einbilden.

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein absoluter Arbeitsmensch. Ich gehe sehr gerne arbeiten. Meine gesamte Egobestätigung hole ich mir durch meine Arbeit. Ich bin sehr erfolgsorientiert und strebsam. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass ich genau durch diese Charaktereigenschaften, nie zum Kind komme.
Nur noch 2 Chancen auf eine Familie da verschieben sich die Prioritäten gewaltig. Was ist Richtig oder Falsch? Werde ich, wenn ich mir den Stress nicht vom Leib halte, das irgendwann vorwerfen, so nach dem Motto, so konnte es ja nicht klappen.

Na ja, ich habe ja noch ein bisschen Zeit, und mit meinem Arzt muss ich das ja dann auch noch besprechen.




Freitag, 27. September 2013

Und noch ein Post aus dem Urlaub ....

... morgen fahren wir wieder nach Hause und dann kann ich endlich wieder am Rechner schreiben. Das mit iphon und ipad bei den unzureichenden Netz macht nämlich nicht wirklich Spass. Ich freu mich schon wieder auf daheim. Und dass liegt nicht daran, dass der Urlaub so schrecklich ist sondern dass ist bei mir immer so. Die letzten Tage im Urlaub egal wo auf der Welt fiebere ich schon der Heimreise entgegen.. Urlaub ist schön - daheim ist es aber doch am schönsten.

Mein Zyklus ist nach wie vor sehr seltsam. Noch keine Anzeichen, die für einen Eisprung sprechen. Ich merke das zwar nicht auf den Tag genau, aber die Zeit davor und danach kann ich schon eingrenzen.
Was hab ich mir noch vor einen Jahr dann immer für einen Stress gemacht. Wenn der Ovulationstest ein "lächelndes Gesicht" anzeigte, warnte ich meinen Mann schon beim Frühstück vor - heute ist es so weit! Meist waren das natürlich nicht die Tage eines entspannten Wochenendes sonder irgendwelchen Mamuttage in der Arbeit. Vielleicht sogar noch mit entsprechender Abendveranstaltung, juhuu da war die Freude groß. Sex wurde zu dem was die Bundesjugendspiele in der Schule waren. Und die haben mir absolut keinen Spass gemacht. Wenn man beim 800 m Lauf dann endlich durchs Ziel kommt - mancher schafft es oft gar nicht bis dahin - ist man nur erleichtert, das es endlich vorbei ist.
Aber das ist ja nun kein Thema mehr. Die Tage um meinen Eisprung kann ich nun ganz entspannt begegnen, hab quasi ein ärtzliches Attest um die  Bundesjugendspielen zu schwänzen.


Mittwoch, 25. September 2013

Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin!

So, stehen gerade im Feierabendverkehr aus Berlin raus Richtung Dresden. Haben heute einen Tagesausflug hierher unternommen. Endlich ein bisschen Aktion. Berlin hat mir überraschender Weise sehr gut gefallen. Als bekennender München Fan muss ich schon gestehen, das Berlin um einiges cooler ist. Es ist riesig. Die Menschen, die hier leben, scheinen sehr cool und lässig zu sein, zumindest wenn man das von ihren Kleidungsstil ableitet. Die meisten begegnen einen sehr offen und freundlich . Man kann in jedes Lokal rein und nur mal so aufs Klo stürmen, ohne das man blöd angeschaut oder gar angesprochen wird (für mich als Dauer-Toiletten- Gast sehr wichtig). Es gibt sehr viele und tolle Geschäfte allein schon das KADEWE ist einen Shoppingtrip wert. Man sieht bei meinen Bericht schon worauf ich Wert lege und was mir wichtig ist. Natürlich waren die kulturellen und geschichtlichen Sehenwürdigkeiten auch nicht ohne. Hier will ich auf jeden Fall nochmal hin, dann aber gleich für mehrere Tage, in denen man dann auch die ganzen Museen, Sehenswürdigkeiten und musikalischen Veranstaltungen besuchen kann. Kathy Perry war übrigens auch da. Sie hat aber kein Sideseeing unternommen, sondern hat bei Douglas ihren neuen Duft vorgestellt. Ich durfte leider nicht an den roten Teppich zum Kreischen und Fotos machen. Mein Mann hat für so Klein-Mädchen-Anfälle immer vollstes Verständnis aber meine Mutter leider nicht. Das einzige was mir nicht so gefallen hat, sind die tausend Baustellen. Man hat das Gefühl Berlin bestehe fast nur aus Baustellen. Werde mich in München nie wieder über die Baustellen beschweren, den nach diesem Tag heute, ist das Pipifax. Berlin I Love You!

Dienstag, 24. September 2013

... immer noch Urlaub.... immer noch regen

Weiterhin keine Wetterbesserung - Wind und Sprühregen, so stellt man sich den Urlaub vor. Da das Wetter und Entertaiment nicht viel Abwechslung bieten, bleibt umso mehr Zeit zum Nachdenken. Die erste Frage die ich mit schon seit ein paar Tagen stelle ist, wie lang dauert eine Periode nach einer IVF? Bei mir dauert das ganze Drama jetzt bereits über eine Woche - nicht sehr stark - aber nicht zu übersehen. Habe gelesen, dass bei vielen Frauen sich die zweite Periode nach der IVF meist verzögert. Kann das sein, das es daran liegt, dass die erste Periode danach zwei Wochen dauert? Mhm, ok will ja alles ein bisschen lockerer sehen... also tief durchatmen und den Planungsdrang einfach mit der Bauchatmung verdrängen - sollte es vielleicht doch mal wieder mit Yoga versuchen. Der zweite Gedanke, der immer wieder auftaucht ist, was passiert wenn das zweite und dritte Mal ebenso erfolglos bleibt, wie der letzte Versuch. Wenn auch keine Eier zum Einfrieren übrig bleiben, was ja wenigstens noch eine bezahlbare Chance garantieren würde. Was dann? Wie findet man sich von einen Augenblick zum anderen einfach ab, kinderlos zu bleiben oder erwägt man dann weitere kostspielige Versuche oder eine Einzellenspende im Ausland? Das ist doch wieder typisch für mich, noch mindestens zwei Versuche vor sich und schon denke ich an einen negativen Ausgang. Wie machen das andere Frauen? Ich staune recht oft wenn ich im Netz in diversen Foren auf Frauen stoße, die immer wieder voller Hoffnung und mit den anscheinend Fest ins Gehirn eingebrannten Gedanken: diesmal hat es sicher geklappt, begegne. Nicht falsch verstehen, ich bewundere diese positive Einstellung doch bei mir hat sich diese noch nicht eingestellt. Ich habe viel zu viel  Angst, das wenn ich fest daran glaube, dass es geklappt hat, im nach hinein noch mehr enttäuscht bin, wenn es doch wieder nicht geklappt hat und ich das rot gefärbte Toilettenpapier in der Hand halte. Nach fast zwei Jahren Kinderwunsch hat man ja auch bereits einige Enttäuschungen wegstecken müssen. Ich weiß noch ganz genau, wie wir es das erste mal ohne Verhütung probiert haben. Ich war felsenfest davon überzeugt schwanger zu sein. Selbst als so langsam die Periode einsetzte, war ich   in meinen Gedanken noch bei Internetberichten über Einnistungsblutung oder Blutungen in der Frühschwangerschaft. Ich schaffte es die positive Stimmung bis zu meiner Endometiosediagnose zu halten. Dann war es leider vorbei damit. Auch wenn es hier wieder irgend eine Frau im Netz gibt von der die Freundin einer Freundin mit der ganz gleichen Diagnose ganz ohne künstliches Zutun dann nach 4 Jahren Zwillinge bekommen hat. Irgendwo zwischen meinen zwei OP's und der ersten IFV ist mein Glaube leider verloren gegangen. Soll ich ihn jetzt mit Hilfe von Flugblättern und einer Belohnung suchen lassen, oder wird es auch ohne zu einem positiven Ausgang sprich Kind führen? 

Montag, 23. September 2013

Planung oder Nicht-Planung?

Und wie fast in jeden Urlaub weg von zu Hause lässt das Wetter mal wieder zu wünschen übrig. Derzeitige Wettersituation hier im Osten Deutschlands ist Regen und Wind - in Bayern scheint natürlich die Sonne. Das mit Urlaub und Warteschleife Kinderwunsch ist nicht immer ganz einfach zu gestalten. Wenn man, so aktiv wie gerade wir, an den Kinderwunscherfüllung arbeitet, ist es nicht immer leicht den nächsten Urlaub zu planen. Denn was passiert mit dem tollen Italienurlaub wenn man zu dieser Zeit mit den 9monats Bauch kaum durch die Tür kommt oder mit der tollen Flugreise wenn man seinen plötzlichen Befruchtungs-Erfolg nicht gefährden möchte. Allerdings muss ich sagen, dass mir nicht nur die Urlaubsplanung Kopf zerbrechen bereitet, sondern mich bereits die nächsten 4 Wochen beschäftigen. Wenn ich irgend etwas ausmache sei's in der Arbeit mit Kunden oder auch privat mit meinen Freundinnen, frage ich mich bereits heute: muss ich an den Tag mich wieder spritzen und wie mache ich das wenn ich an dem Abend mit einer Freundin unterwegs bis. Oder: muss ich an diesem Tag in die Kinderwunschklinik zum Ultraschall und Blutabnahme und bekomme dann erst Nachmittag wieder den Anruf wie es weiter geht. Vormittag muss ich mir dann also freihalten aber  wegen des Rückruf den Nachmittag am Besten auch noch. Bin nur ich so unflexiebel und stresse ich damit unnötig oder geht das anderen in dieser Situation genauso? Mich als ausgeprägte Planungsneurotikerin macht das wirklich total fertig und ich frage mich ob ein entspanntere Einstellung nicht auch die Erfolgsaussichten verbessern würden. Alles einfach auf sich zukommen lassen, es kommt so wie es kommen muss. Ich kann durch eine perfekte Planung die Einnistung nicht beeinflussen. Aber was ist wenn man nicht aus seiner Haut kann? 



Sonntag, 22. September 2013

Urlaub und normales Leben

Sorry, gestern blieb keine Zeit zum Schreiben. Sind gleich in der Früh in die Heimat meines Mannes gefahren. Bepackt mit Mama und Hund ging es fünf einhalb Stunden in Richtung Ostdeutschland. Nachdem meine Endokrämpfe nachgelassen haben setzte dafür gestern die Migräne ein. In der Klinik wo ich operiert wurde, haben sie gesagt, dass das nichts ungewöhnliches sei. Viele Frauen mit Endometriose leiden gleichzeitig an Migräne - als wäre eins nicht schon schlimm genug. Also liegt wohl nach meiner leihenhaften Ansicht, beides an einen Hormonungleichgewicht. Ich muss sagen, das es mir während der Hormonstimulation sei's mit Clomifen oder Puregon mit meiner Migräne immer besser geht. Hab schon mal Kopfschmerzen aber das sind dann halt Schmerzen wie sie jeder mal hat und nicht solche Anfälle, das ich nicht mehr grad aus schauen kann oder nur noch über der Schüssel hänge. 

Aber heute geht es zum Glück schon wieder besser und das trotz einer schlaflosen Nacht. Der Hund hat die ganze Nacht keine Ruhe gegeben und zum guten Letzt hat sie noch ein Häufchen in den Ferienbungalow gesetzt, so dass um drei Uhr nachts auch noch eine ausführliche Reinigungsaktion anstand. Aber nach dem ersten Kaffee schaut die Welt schon wieder hell und freundlich aus. Jetzt gehts es dann gleich zum Mästen zu den Schwiegereltern. Warum leben eigentlich Eltern und Schwiegereltern ständig unter der Angst die Kinder könnten verhungern?

Freitag, 20. September 2013

Stimulationsplan - wird er der neue Bestseller?

Gestern hab ich meinen neuen Hormon-Stimulationsplan von der Kinderwunschklinik zugeschickt bekommen. Irgendwie hab ich mich schon total darauf gefreut - mit Beginn meiner nächsten Periode geht es wieder los. Am Telefon wurde mir nach der letzten Pleite versichert, dass man nun versuche die doppelte Anzahl an Eiern zu stimulieren und dazu Menogon verwendet wird. Anscheinend die Geheimwaffe für alles Frauen mit trägen und "faulen" Eiern. So war ich ganz aufgeregt, als dann endlich der Brief mit Plan und neuen Rezepten da war. Im nach hinein war ich dann doch ziemlich enttäuscht, sah alles nicht besonders spektakulär aus bzw. war nicht als Geheimwaffe zu erkennen (eine geschickte Tarnung?). War auch nur bis zum 6 Zyklustag ausgefüllt, da ich ab dann schon zum Kontrollultraschall muss, und setzt sich zusammen aus 200 Einheiten Puregon alles zwei Tage eine Einheit Menogon und Orgalutran.

Das Einlösen der Rezepte wird uns dann wohl so ca. 300 bis 400 Euro leichter machen, und das ist dann auch noch nicht alles, da das Orgalutran vom letzten Mal und das Puregon so wie es auf den Rezepten steht nicht ausreichen wird. Ich werde die Sachen wieder in der Apotheke hier im Ort holen. Es wird zwar immer empfohlen, die Rezepte in der Apotheke nähe des Kinderwunschzentrums einzulösen, doch da sind solche Rechnungssummen ganz normal und hier in meiner kleinen Apotheke am Ort, kann ich bestimmt wieder ein paar Pröbchen oder Gratisalkoholtupfer abgreifen. Unter "Pröbchen" verstehe ich so Sachen, wie Duschgel in Originalgröße und teure Sonnenlotion, das lohnt sich wirklich. Natürlich haben die die Medikamente nie auf Vorrat sondern man muss sie immer bestellen und auch ansonsten muss man aufpassen, dass auch alles vollständig ist - aber mittlerweile bin ich ja ein Profi.
Beim ersten Mal hab ich gesamt eine Woche gebraucht, bis alles, was ich an Medikamenten und Utensilien benötigte auch wirklich bei mir zu Hause im Kühlschrank lagerte. Lag aber auch daran, das mein Kinderwunschzentrum mir zwar Puregon verschrieben hat, vom Indikations-Pen aber keine Spur. Als Neuling merkt man so was dann natürlich auch erst wieder zuhause, wenn man sich schon mal in die Gebrauchsanweisungen einlesen möchte. Gott sei Dank bin ich jemand, der das vorher macht, nicht auszudenken, wenn ich erst am Tag der ersten Spritze damit angefangen hätte.

Zum Thema Anleitungen zum Spritzen: ich habe alle Anleitungen bei Youtube angeschaut, ist total praktisch, da man das während man sich die "erste Nadel" setzt, es einfach mitlaufen lassen kann, und nur noch die einzelnen Schritte nachmachen muss. Es gibt fast für jedes Medikament einen eigenen Film.

An alle die Angst davor haben, kann ich nur sagen, es ist wirklich nicht schlimm. Wenn man sich das erste mal überwunden hat, ist es reine Routine und wie Zähneputzen. Ich muss beim Blutabnehmen normal auch immer wegschauen und mich vorsichtshalber hinsetzen oder gar hinlegen - meist wird mir auch noch ein Glas Wasser angeboten, aber das ist was ganz anderes.
Hatte damit zum Glück überhaupt keine Probleme und ihr schafft das auch.



Donnerstag, 19. September 2013

Warum einen Blog?

Was bewegt Leute dazu Ihr Leben und Ihre Gedanken öffentlich zu machen? Keine Ahnung - ich bin alles andere als vertraut mit den "neuen Medien" - ich bin nicht mal bei Facebook angemeldet. Ich hatte nie das Bedürfnis so spektakuläre Sachen wie "bin grad auf Arbeit und langweile mich total" zu posten und es somit der gesamten Menschheit mitzuteilen.
Bis jetzt war ich wenn überhaupt nur immer stiller Mitleser.  Es fing an mit den Reiseblogs meiner Freundinnen, die ich mehr oder weniger verfolgte.
Richtig los ging es dann erst am Anfang meiner Kinderwunschzeit als ich auf den Blog von Flora "Eiertanz" stieß. Ein absolut cooler Blog, der nach meiner Meinung Frauen in der Kinderwunschzeit nur so aus der Seele spricht. Dank diesen Blog war ich schon vor meiner IVF mit allen Dingen die so kommen - und das sind einige - vertraut. Wer hätte mir sonst sagen sollen, das z.B. Utrogest bzw. Progesteron auch wieder aus einen raus kommen. Das stand in keinen Kinderwunschbuch - und ich hab so einige gelesen. Den peinliche Anruf in der Kinderwunschklinik mit der Frage: ähm, wo kommt der Kaugummi in meiner Slip her? habe ich mir damit erspart. Oder auch die Einsicht, dass das Gedankenkino im Kopf zu dieser ganzen Zeit normal ist, und man sich nicht auf die Warteliste der nächsten Nervenklinik setzen muss.
Auch der erste Termin bei meinem Kinderwunschspezialisten (das klingt doch gut) war dadurch um vieles leichter. Er musste bei mir nicht bei Bienchen und Blümchen beginnen, also mit so Sachen wie ja Ihre Eileiter sind leider verschlossen Sie brauchen dazu eine künstliche Befruchtung, da die Gebärmutter dazu ein schlechter Ort ist, müssen wir .... bla bla bla. Es lief eher so ab;

Ich möchte gerne jeweils zwei befruchtete Eizellen zurück bekommen, die anderen würde ich gerne einfrieren lassen.
Welches Protokoll nehmen wir her?
Brauche ich Synarela vorher?
Kann mein Mann das Sperma zu Hause produzieren (Herrenset ok?)
usw.

Mein Arzt merkte gleich, dass er hier nicht das "Lischen Müller" der Kinderwunschbehandlung vor sich hatte, sonder eine Frau, die genau weiß wie das alles abläuft. Helfen tut das einen natürlich nicht viel, es setzt sich kein Embryo ein, weil die Mama so gut im Fach "Kinderwunsch" abschneidet, aber mir hat es geholfen. Ich bin ein Mensch, der die Sachen nicht einfach so auf sich zukommen lässt, sondern eben gerne plant und vorher über alles Bescheid weiß.

Also eigentlich wollte ich ja berichten, warum ich mich für einen Blog entschieden habe. Sorry habe ein bisschen ausgeholt, aber das vorher geschrieben ist genau der Grund.

Ich möchte gerne meine Erfahrungen an Frauen weitergeben und damit helfen, sie darauf vorzubereiten bzw. ihnen zu zeigen, dass sie nicht auf der Welt das einzige Wesen mit Empfängnisproblemen sind.

Der zweite nicht ganz eigennützige Grund ist, dass ich mir gerne meine Eindrücke und Erfahrungen aus dieser Zeit von der Seele schreiben würde. Das größte Problem, dass man als Frau in der Kinderwunschzeit hat, ist nach meiner Meinung nämlich das Unverständnis der restlichen Welt. Keiner, der nicht davon betroffen ist, kann es nach entfinden, was man durchmacht. Natürlich habe ich ganz liebe Unterstützungs-SMS oder auch Aufmunterungsgespräche von meinen Freundinnen erhalten, aber trotzdem bleibt da immer das Gefühl, dass sie meine Probleme und Gefühle nicht in vollen Umfang greifen können. Einfach weil sie sich nicht in der gleichen Lage befinden.

Der Blog ist also mein "ganz privater " psychische Beistand durch die Kinderwunschzeit und alle, die dazu Lust haben, können mich auf diesen Weg begleiten.


Mittwoch, 18. September 2013

Endometriosekrämpfe

Eigentlich dachte ich das der Lohn für zwei Bauchspiegelungen und insgesamt 13 Tage Krankenhausaufenthalt wenigstens 1/2 Jahr schmerzfreie Perioden sein müssten. Aber Fehlanzeige meine Krämpfe nach der ersten IVF sind unbeschreiblich heftig und dauern nun bereits 6 Tage. Montag und heute war es sogar so schlimm, dass ich gekrümmt vor Schmerz auf der Couch lag und nur noch wartete das die Medikamente wirken.

Wann fing das an mit den Schmerzen? Ich kann mich noch an das erste mal erinnern: ich hatte Konfirmationsuntericht (ja und das im erzkatholischen Bayern) und wurde aufgrund der Schmerzen nach Hause geschickt. Ich radelte damals in verkrampfter Haltung auf meinen hellblauen Hollandrad nach Hause. Ich war 13 und dachte mir schon damals, dass die ganze Sache mit dem "Frau sein" doch ganz schön besch...  ist. Wie wohl allen anderen Frauen mit Endo wurde aber auch ich nicht richtig ernst genommen, sondern es wurde einem immer nur versichert das dass nun mal dazu gehöre und nach dem ersten Kind alles besser wird. Tja, findet Ihr den Fehler?
So schleppte ich mich von Monat zu Monat und als ich dann mit der Pille anfing wurde es auch wirklich besser. Erst als ich Ende 2011 aufgrund des Kinderwunsches aufhörte Hormone zu schlucken bekam ich wieder die volle Breitseite an Schmerzen ab. Arbeiten an den "Tagen" war unmöglich geworden. Ich fand es schon immer recht peinlich, dass meine Kollegen und Vorgesetzten aufgrund meiner Krankmeldung immer genau wussten in welcher Zyklusphase ich mich befand ... aber was sollte ich machen. Und selbst zu dieser Zeit reagierte mein Frauenarzt auf meine Schilderung der Schmerzen immer noch sehr entspannt und schließlich war ich es, die die Überweisung in eine Kinderwunschklinik forderte.

Das war im September 2012 - und hätte ich mich nicht damals auch noch an die durch und durch falsche Klinik gewandt - hätte ich die Diagnose wahrscheinlich innerhalb einen Jahres gehabt. Aber das wäre dann auch zu schnell und unkompliziert gelaufen - ich habe schon immer gerne den "schwierigen Weg" gewählt und das Wort "unkompliziert" passt sowieso nicht zu mir.

Im Januar 2013 war ich dann endlich glücklich im "richtigen" Kinderwunschzentrum angekommen. Na ja - vier Monate Wartezeit auf einen Termin war schon sehr grenzwertig - aber nach der Pleite mit dem ersten Zentrum wollte ich nun alles richtig machen und suchte mir natürlich den gefragtesten Kinderwunscharzt aus. An dem sollte es nicht scheitern.
Dann ging es doch mal sehr schnell. 1. Bauchspiegelung im März - bei der allerdings nur schnell reingeschaut wurde, und festgestellt wurde, das es sich wohl doch nicht wie vermutet um ein Myom handelte, sonder dass durch die Endometriose meine Blase, Gebärmutter und Darm nur noch ein einziger Klumpen war. Nicht gerade aufmunternd, wenn man nur eine Stunde nach Aufwachen hört, dass man gleich wieder auf den OP-Tisch rutschen soll. 2. OP wurde dann für Mai festgesetzt. Da gab es dann das volle Programm, diverse Spezialisten, Darmreinigung vorher (noch heute hab ich den Geschmack des laugeartigen Cocktails im Mund), Blasenkatheder und 2x Blasenspiegelung. Nach 10 Tagen war der ganze Spuk vorbei. Das einzig Gute an der ganzen Sache war, dass ich in der Zeit 14 Kilo abgenommen habe und nun wieder in die 38/40 passen. Gewichtsreduzierung soll ja auch beim Kinderwunsch helfen....

So das war erst mal genug Krankengeschichte. Da ich eigentlich sonst keine Jammertante bin, Endometioseschmerzen härten ab, möchte ich in Zukunft auch keine Zeit damit mehr verplempern. Es gibt dann auch bestimmt genug von anderen Sachen wie z.B. Spritzen setzten, Punktion und Transfer und Wartezeit zu berichten.


Kinder oder doch nur Hund?


Hallo an alle da draußen, die sich genau wie ich in der Endloswarteschleife auf ein Kind befinden und Entscheidungen wie ein neues Auto (Fünf-Türer oder doch nur Zweisitzer) Urlaubsplanung nächstes Jahr usw. vertagen müssen.

Unser Kinderwunsch besteht nun seit einem Jahr und 9 Monaten. Nach diversen Hormonbehandlungen, Sex nach Plan und nachdem wir hunderte von Euro für Pipitest, Zykluscomputer usw. ausgegeben haben, wurde nach zwei Bauchspiegelungen dieses Jahr die Diagnose Tubenverschluss beidseitig und Endometriose gefällt. Die Endo - auch in der Blase - wurde entfernt, doch die verschlossenen Eileiter konnten nicht geöffnet werden.

Im August hatte ich meine erste IVF - bei der auch noch schlechte Eizellenqualität festgestellt worden ist.
Der Versuch mit nur einer befruchteten Eizelle scheiterte.

Also ich fasse mal kurz zusammen: ich bin 36 Jahre alt, habe eine schwerere Endometriose, die jederzeit wieder wüten kann, beide Eileiter sind verschlossen und meine Eizellen sind alles andere als 1er-Schüler. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für unsere Familienplanung.

Trotzdem starten wir im Oktober den nächsten IVF-Versuch und davon und wie es weitergeht möchte ich hier berichten.

Also vielleicht bis bald auf meinen Blog.